Anti-Bias Trainings und Maßnahmen

Die Universität Konstanz hat Unconscious Bias als eines ihrer Handlungsfelder zur Schaffung einer inklusiven Hochschule identifiziert und bietet bereits seit 2021 Vorträge und Kurse zu diesem Thema an. Ergänzend steht ab Januar 2023 nun ein Selbstlerntool zur Verfügung, dass die wichtigsten Informationen zu Unconscious Bias zum Selbststudium zur Verfügung stellt.

Das Selbstlerntool fasst den wissenschaftlichen Stand zu unbewussten kognitiven Biases zusammen und liefert außerdem Hilfestellungen, wie sie minimiert werden können.

Dabei unterteilt sich der Kurs in vier detaillreiche Kapitel, Quizze und verschiedene Übungsszenarien um die gelernte Materie zu verdeutlichen und in die Praxis übertragbar zu machen.

Die Lernziele umfassen:

  • Sie lernen Grundlagenwissen zum Thema Unconscious Bias.
  • Sie erfahren, welche Biase existieren und wo diese auftreten.
  • Sie erlernen an Praxisbeispielen, wie man diese vermeiden kann.

Insgesamt schätzen wir die Bearbeitungszeit auf etwa zwei Stunden, wobei Sie natürlich jederzeit pausieren können.

Anti-Bias Trainings

Die Universität Konstanz es sich zum Ziel gemacht, Unconscious Bias zu minimieren. Damit soll eine diskriminierungsfreie Umgebung für Forschung und Lehre geschaffen werden, indem Mitarbeitende für den Einfluss von Biases sensibiliert werden und indem Prozeduren angepasst oder geschaffen werden, die diesen Einfluss auf die Entscheidungsfindung minimieren.

Dazu bedient sich die Universität Konstanz den Erkenntnissen der aktuellen Forschung. Diese besagen, dass die meisten Trainings in der Regel keine Ansichts- oder Verhaltensänderungen bei Mitarbeitenden auslösen, sondern eher geeignet sind, um Aufmerksamkeit zu schaffen und Informationen zu vermitteln. Dementsprechend wird ein prozeduraler Ansatz gepflegt, der im Gegensatz zum therapeutischen Ansatz nicht die Mitarbeitenden selbst in den Fokus stellt, sondern die Prozeduren der Universität, z.B. in Stellenbesetzungs- und Berufungsverfahren sowie bei der Bewertung von Anträgen und Prüfungsleistungen. Nichtsdestotrotz bleiben die Mitarbeitenden die treibende Kraft hinter der Veränderung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich.

Dazu wurden drei Schritte entworfen, die sich daran orientieren Personen mit geringem Kenntnisstand sowohl das nötige Wissen als auch Handlungskompetenzen zu vermitteln, um Bias in der Wissenschaft zu minimieren.

Schritt 1 umfasst Angebote, die hauptsächlich informieren, Problembewusstsein schaffen und damit die Teilnehmenden mit den Themen Bias, Diversity und Diskriminierung vertraut machen. Hier werden zwar bereits erste Handlungsschritte aufgezeigt, aber nicht systematisch geübt.

Schritt 2 umfasst eine Reihe von Workshop-Angeboten, in denen die Teilnehmenden gemeinsam mit unseren Referent*innen daran arbeiten, Prozeduren und Maßnahmen zu überarbeiten oder neu zu entwickeln, die Bias in Lehre, Forschung und administrativen Tätigkeiten (z.B. Berufungsverfahren) limitieren. Hier liegt der Fokus weniger darauf, persönliches Verhalten und Einstellungen zu anzugehen, sondern formale Prozesse zu verändern die anfällig für Bias sind.

Schritt 3 umfasst dann ein Begleitprogramm in dem die Referent*innen sich zu spezifischen Themen mit den Teilnehmenden individuell oder in Kleingruppen auseinandersetzen. Dies kann die enge Begleitung eines Berufungsprozesses sein, dessen Struktur bereits in Schritt 2 adressiert wurde, oder aber die individuelle Entwicklung in Richtung inklusiver Führung in einem Mentoring und regelmäßigem Austausch, sowie ggf. empirischer Begleitung.

Dazu werden in regelmäßigen Abständen Vorträge und Trainings öffentlich angeboten, diese sind in unserem Veranstaltungskalender zu finden. Außerdem bieten wir organisationalen Einheiten wie z.B. Fachbereichen, Clustern und Forschungsverbünden an, Workshops für ihre Mitglieder durchzuführen, um einen möglichst passenden Zuschnitt auf die Bedürfnisse und Prozeduren zu ermöglichen.