Verleihung des Gips-Schüle-Nachwuchspreises
Verleihung des Gips-Schüle-Nachwuchspreises an der Universität Konstanz @ Universität Konstanz, Philipp Uricher

Förderung durch die Gips-Schüle-Stiftung

 

Die Gips-Schüle-Stiftung wurde 1965 von den Nachkommen der Familie Schüle gegründet, die über 100 Jahre lang in der Region Stuttgart sehr erfolgreich Gipsabbau betrieben hatte. Das so erwirtschaftete Vermögen ermöglicht es der Stiftung heute, vielseitige Projekte in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Nachwuchs und Lehre zu fördern. 

Ich muss gestehen, ich bin stolz auf uns, was wir gemeinsam auf die Beine stellen und als Alumnus bin ich sehr dankbar, dass ich über die Stiftung "meiner Universität" etwas zurückgeben kann.
Dr. Stefan Hofmann, Vorstand der Gips-Schüle-Stiftung
Ariana Strandburg-Peshkin hält ein Multisensor-Tracking-Halsband, das an einer Tüpfelhyäne angebracht werden soll.
Ariana Strandburg-Peshkin hält ein Multisensor-Tracking-Halsband, das an einer Tüpfelhyäne angebracht werden soll. Die Halsbänder sind Teil eines Gemeinschaftsprojekts, in dem untersucht wird, wie Hyänenclans über große Entfernungen miteinander kommunizieren und sich koordinieren. Dies geschieht in Verbindung mit der Langzeitstudie des Mara-Hyänen-Projekts über Tüpfelhyänen (Masai Mara National Reserve, Kenia). Foto: Frants Jensen

Gips-Schüle-Forschungsgruppe „Communication and Collective Movement“

Die Biologin Dr. Ariana Strandburg-Peshkin war die erste von der Gips-Schüle-Stiftung geförderte Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Konstanz. Die Einrichtung der Gips-Schüle-Forschungsgruppe „Communication and Collective Movement“ war 2018 mit einer Förderung in Höhe von 875.000 Euro verbunden. Damit verfolgt die Universität Konstanz das Ziel, die Forschung im Bereich „Collective Behaviour“ auszubauen und zu einem Zentrum für Spitzenforschung weiterzuentwickeln.

Strandburg-Peshkin und ihr Team untersucht, wie soziale Gruppen miteinander kommunizieren und sich koordinieren, und zwar in einer Reihe von verschiedenen Arten und Kontexten. Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben arbeitet unter anderem über akustische Kommunikation, Sozialverhalten und kollektive Bewegungsentscheidungen bei Tiergruppen. Das internationale Team setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen zusammen. Neben Tierverhaltensforschenden sind die Disziplinen Umwelt, Physik, Maschinenbau, Psychologie und Maschinelles Lernen vertreten, um bestmögliche Forschungsergebnisse zu erzielen. Das Projektende ist für 2028 geplant.


ABOVE - Aquatic Biodiversity Exploratories | Infrastruktur und Forschungsvorhaben

Am Limnologischen Institut der Universität Konstanz entsteht eine neuartige Versuchsanlage „ABOVE – Aquatic Biodiversity Exploratories“. Im Endausbau wird es möglich sein, Veränderungen der Biodiversität am Beispiel von Planktongemeinschaften unter verschiedenen Bedingungen über lange Zeiträume zu identifizieren, beobachten und deren Entwicklung unter verschiedenen simulierten Umwelteinflüssen zu verfolgen.

Im Frühjahr 2024 werden die ersten vier Mesokosmenanlagen (Wassertanks mit ca. 500 Litern Fassungsvermögen) installiert. Insgesamt werden 16 Wassertanks die automatisierte Bilderfassung zur Bestimmung der Lebensgemeinschaften ermöglichen. Das damit verbundene Forschungsprojekt, unter der Leitung von Prof. Dr. Lutz Becks, untersucht unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz, ob und unter welchen Bedingungen sich nach einem Verlust von Biodiversität neue Biodiversität wieder entwickelt.

Dr. Manuel Häußler arbeitet im Labor
@ Universität Konstanz, Inka Reiter

Nachwuchspreis für Chemiker Dr. Manuel Häußler

Der Chemiker Dr. Manuel Häußler hat an der Universität Konstanz zukunftssichere Kunststoffalternativen entwickelt, die sich nach Gebrauch rückstandsfrei in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen lassen. Mit diesem Ansatz lassen sich die bisherigen Einschränkungen beim Recycling von Kunststoffen umgehen. Polyethylen wurde in den 1950er Jahren entwickelt und ist bis heute der weltweit mit Abstand am häufigsten verwendete Kunststoff. Aufgrund der stark steigenden Mengen an problematischen Kunststoffabfällen besteht jedoch ein dringender Bedarf an alternativen Materialien, die geschlossen recyclingfähig und umweltverträglich sind und gleichzeitig die gewohnten praktischen Vorteile von Polyethylen bieten.

Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelte Häußler daher einen Kunststoff mit diesem anspruchsvollen Eigenschaftsportfolio. Beim so genannten chemischen Recycling werden auch zuvor enthaltene Farb- und Fremdstoffe abgetrennt - ein echter Kreislauf entsteht. „So können auch stark eingefärbte und mit Additiven versehene Kunststoffe recycelt und zu neuem, farblosem Kunststoff verarbeitet werden“, sagt Häußler. Für seine innovative Doktorarbeit, die er inzwischen auch als Startup (aevoloop GmbH) ausgegründet hat, erhielt Manuel Häußler den mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchspreis der Gips-Schüle-Stiftung in der Kategorie Technikwissenschaften.


@ Universität Konstanz, Philipp Uricher

Deutschlandstipendium

Die Gips-Schüle-Stiftung gehört seit 2019 zum Fördererkreis des ­Deutschlandstipendiums an der Universität Konstanz. Mit dem Stipendium werden begabte Studierende gefördert, die hervorragende Studienleistungen erbringen. Darüber hinaus berücksichtigt die Auswahlkommission ehrenamtliches Engagement und das Überwinden von Bildungshürden. Damit leistet das Stipendium einen wertvollen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und zur Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts. Dank des Engagements der Gips-Schüle-Stiftung in Höhe können zehn Studierende mit einem Jahresstipendium gefördert werden.