Internationale Hochschulzusammenarbeit gegen Rassismus und Diskriminierung

Weltweite Partnerschaften gegen Rassismus und für eine diverse, inklusive und gerechte Hochschulbildung und Forschung

Die Universität Konstanz versteht sich als internationale Universität und unterhält zahlreiche langjährige Kontakte mit Partnerinstitutionen auf der ganzen Welt, sei es auf der Basis bilateraler Verträge, im Rahmen von Landesprogrammen oder in internationalen Hochschulnetzwerken.

Unser Ziel ist eine diverse und inklusive internationale Hochschulbildung und Forschung, die allen Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden gleiche Chancen eröffnet.

Genau dies haben unsere internationalen Kooperationen im Blick: Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Ethnie, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Religion zu bekämpfen, die interkulturelle Verständigung durch Zusammenarbeit in Lehre, Forschung und Verwaltung zu stärken und aktiv zu größerer Vielfalt und mehr Toleranz unter den Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der Universität Konstanz sowie unseren Gästen aus der ganzen Welt beizutragen.

In ihrem Leitbild und auch im Diversity-Kodex  bekennt sich die Universität Konstanz zur Vielfalt ihrer Angehörigen und fördert eine diskriminierungsfreie Organisations- und Wissenschaftskultur, in der alle Mitglieder ihre Ziele bestmöglich erreichen können. In der „European Reform University Alliance“ (ERUA), die in der ‚European University Initiative‘ erfolgreich war und von der Universität Konstanz mit ihren vier Partnerhochschulen umgesetzt wird, spielen  Diversität und Toleranz eine wesentliche Rolle im Aufbau gemeinsamer Strukturen.

Internationale Studierendenmobilität

Die Angebote zur internationalen Mobilität während des Studiums erreichen an der Universität Konstanz einen beträchtlichen Anteil der eingeschriebenen Studierenden: Etwa 40% von ihnen absolvieren im Laufe ihres Studiums einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt (Outgoings 2018/2019: 586). Ebenso ist die Universität Konstanz ein attraktives Ziel für zahlreiche Studierende aus den europäischen Nachbarländern und der ganzen Welt (Incomings im Jahr 2018/2019: 387).

Wir sind davon überzeugt, dass die hohen Zahlen an mobilen Studierenden und die Arbeit, die Fachbereiche und International Office dazu leisten, heute mehr denn je von zentraler Bedeutung für den globalen Zusammenhalt sind. Die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten und unterschiedlichen Kulturen, die mit jedem Auslandsaufenthalt einhergeht, weitet den Blick, eröffnet neue Sichtweisen und legt so die Grundlagen zu einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts.

In Workshops mit dem Ziel des interkulturellen Kompetenzaufbaus erhalten Konstanzer Studierende die Gelegenheit, ihre Auslandsaufenthalte vor- und nachzubereiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede in Wissenschaft, Studium und Alltagskultur und die kritische Auseinandersetzung mit eigenen kulturellen Prägungen und daraus resultierenden Erwartungen.

Seit einigen Jahren baut auch die studentische Initiative IstKon im Rahmen ihrer jährlichen Studierendenbegegnungen Brücken zwischen Studierenden der Marmara Universität Istanbul und der Universität Konstanz und schafft interkulturelle Begegnungen und Austausch auf akademischer und persönlicher Ebene.

Mehr Infos zur Incoming- und Outgoing-Studierendenmobilität an der Universität Konstanz

Inklusive Internationalität

Die Weltkarte der Konstanzer Kooperationen weist geographische Muster auf: Traditionell intensiv ist die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Westeuropa, Nordamerika und Teilen Asiens. Andere Weltregionen werden hingegen fast vollständig ausgespart. Dazu zählen die Länder des Globalen Südens: Afrika, Südamerika, Südostasien und Zentralasien.

Internationalisierung an der Universität Konstanz ist demnach selektiv, die Gründe dafür sind vielfältig. Weder ist die Auswahl der Partnerinstitutionen das Ergebnis einer strategischen Entscheidung, noch lässt sie sich allein durch einzelne Zufallsentscheidungen erklären. Vielmehr spiegeln sich in der Weltkarte der Kooperationen über die Jahre gewachsene Verbindungen, die durch Einzelinteressen, das Vorhandensein von Förderinstrumenten, durch politischen Willen, aber auch durch Stereotype und Voreingenommenheit geprägt ist.

Ausgehend von dieser Erkenntnis und im Einklang mit der Strategie des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist die Universität Konstanz seit einigen Jahren bemüht, gezielt Studien- und Forschungskontakte in Regionen zu knüpfen und auszubauen, zu denen bislang keine oder wenige Beziehungen bestanden haben. Das sind insbesondere die ‚Least Developed Countries‘ (LDC) und die sogenannten AKP-Staaten (Asien-Karibik-Pazifik). Erste Ergebnisse dieser strategischen Neuausrichtungen spiegeln sich im Aufbau neuer Partnerschaften in Subsahara-Afrika, Südostasien und in Lateinamerika.

Das Ziel ist die weltweite Vernetzung von Wissensströmen durch wissenschaftlichen und kulturellen Dialog auf Augenhöhe und die gegenseitige Bereicherung in Forschung, Lehre, Wissenschaft und Studium.

Mehr Infos zur Debatte um selektive Internationalisierung

Gesellschaftliche Verantwortung der international vernetzten Hochschulen

Den globalen Herausforderungen der Zukunft lässt sich nur durch weltweite Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung begegnen. Die Universität Konstanz ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und hat daher das Thema Transfer und soziale Verantwortung zu einem zentralen strategischen Aspekt ihrer Internationalisierungsmaßnahmen benannt.

Transferprojekte und das Lehr- und Lernkonzept Service Learning spielen bereits heute an der Universität Konstanz eine zentrale Rolle. Sie werden in Zukunft weiter ausgebaut, um internationalen Studierenden in Konstanz sowie Konstanzer Studierenden an den Partnerinstitutionen verstärkt die Möglichkeit zu geben, in von der jeweiligen Universität begleiteten ‚Community‘-Projekten eine praxisorientierte Lehre mit gesellschaftlichen Verantwortung zu verbinden.

Die Universität Konstanz betreibt Kompetenzaufbau-Projekte unter anderem in Ecuador und in der Ukraine mit den Zielen Gleichstellung, Führung und Empowerment.

Als BWS Plus Project der Baden-Württemberg-Stiftung wird die neue Kooperation mit der Universidad de Cuenca in Ecuador über den Zeitraum von drei Jahren gefördert und sieht neben Studierenden- und Praktikant*innenaustausch drei Maßnahmen zum Kompetenzaufbau in der Hochschulbildung vor:

- Transversality of gender approach in educative curricula in the University of Cuenca
- Higher education and gender in University of Cuenca: current situation and perspectives
- Structures of Internationalisation

Ziel ist es, dass beide Partnerhochschulen voneinander lernen und die Organisations- und Strukturentwicklungen der Hochschulen weiterentwickeln.

Auch auf lokaler Ebene nimmt die Universität ihre Verantwortung wahr und erarbeitet gemeinsam mit der Stadt Konstanz im Rahmen des Projekts „Konstanz Internationale Stadt“ ein Konzept für eine inklusive und diverse Stadtgesellschaft, um die „milieu- und lebensphasenspezifische Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund (Geflüchtete, neuzugewanderte und alteingesessene Migranten, internationale Studierende und ForscherInnen, internationale Fachkräfte, etc.) [zu] fördern und den sozialen Zusammenhalt [zu] stärken.“ Hier geht es zur Presseerklärung der Stadt Konstanz mit näheren Informationen zum Projekt Konstanz Internationale Stadt“, das im Rahmen des Förderprogramms „Integration vor Ort – Stärkung kommunaler Strukturen“ durch das Land Baden-Württemberg unterstützt wird.

Für alle Fragen rund um die internationale Hochschulzusammenarbeit sind an der Universität Konstanz die Prorektorin für Internationales und Chancengerechtigkeit, Prof. Dr. Dorothea Debus, die jeweiligen Koordinator*innen und Internationalisierungsbeauftragten an den Fachbereichen sowie das International Office zuständig.