Geförderte Projekte 2022/23

Im Hochschuljahr 2022/23 wurden fünf Projektvorhaben vom Rektorat genehmigt:

Projekt: Arbeitsschutz multimedial

Waldemar Brandt/unsplash.com

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit haben in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert. Für die Umsetzung des Arbeitsschutzes sind die Arbeitgeber verantwortlich. Das grundlegende Regelwerk des Gesetzgebers und der Berufsgenossenschaften ist sehr umfangreich und komplex. Aufgabe der Fachkräfte für Arbeitssicherheit ist es, die Arbeitgeber bei der Umsetzung der Regelungen fachkundig zu beraten und zu unterstützen. Nur wenn alle Beteiligten gut und eng zusammenarbeiten, ist es möglich, ein sehr hohes Arbeitsschutzniveau herzustellen und zu behalten.

Diese Beratung sollte verschiedene, moderne Formen der Kommunikation und Information beinhalten. Die Sicherheitsingenieure an der Uni Konstanz setzen dies bereits seit rund vier Jahren mit dem Aufbau einer neuen, umfangreichen und attraktiv gestalteten Internetseite teilweise um. Informationen auf einer Internetseite sind allerdings einseitig. Ein persönliches Gespräch ist zwar interaktiv, allerdings sind die Gestaltungsmöglichkeiten begrenzt. Die technischen Möglichkeiten, welche die Digitalisierung längst bietet, um diese Kommunikationsformen sinnvoll zu kombinieren, wurden bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

Ziel dieses Projekts ist es daher, neue, ergänzende und moderne Wege zu finden, welche die komplexen und vielfältigen Themen des Arbeitsschutzes noch besser vermitteln. Sie sollen möglichst attraktiv gestaltet werden, damit der Arbeitsschutz nicht als belastend und zeitraubend empfunden wird, sondern als Bereicherung.

Das Projekt wird von Dr. Heiko Hofmann geleitet (Sicherheitsingenieur, Stabsstelle Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz).


Projekt: Das 5-R-Prinzip im Labor

Michael Schwarzenberger/pixabay.com

In Laboren der Universität Konstanz kommen große Mengen an Einweg­verbrauchsmaterialien zum Einsatz. Dabei handelt es sich überwiegend um Einweg-Kunststoffartikel. Bei der Lieferung von Verbrauchsmaterialien fallen außerdem große Mengen an Verpackungen aus Karton, Glas, Folien und anderen Kunststoffen an. Derzeit stehen keine Daten zu Menge und Art dieser Abfälle zur Verfügung.

Die Menge der Einweg-Artikel und damit der Abfälle soll reduziert werden. Wo möglich, sollen Einwegartikel durch Mehrwegmaterialien ersetzt werden. Durch eine verbesserte Getrenntsammlung soll der recyclingfähige Anteil der Abfälle erhöht werden.

Zu diesem Zweck wird in Absprache mit ausgewählten Arbeitsgruppen eine Übersicht, der in den einzelnen Arbeitsgruppen sofort umsetzbaren Maßnahmen, erstellt. Diese Maßnahmen sollen in der Projektphase von den Arbeitsgruppen umgesetzt werden. Um eine Datenbasis zu erhalten und die Erfolge der Maßnahmen messbar zu machen, werden im Projektverlauf die Menge der Einwegartikel und die Mengen einzelner Abfallarten bestimmt.

Am Ende des Projekts werden anhand der gewonnenen Ergebnisse Einspar­potentiale bestimmt und Handlungsempfehlungen erarbeitet, die schließlich allen Laboren der Universität zur Verfügung gestellt werden, in denen Einwegartikel zum Einsatz kommen.

Das Projekt wird geleitet von Martin Müller (Abfallbeauftragter, Stabsstelle Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz (AGU)) und unterstützt von Bianca Schell und Lukas Gschwind (beide: Fachbereich Chemie) sowie Andreas Keller und Michaela Stemmler (beide: Sonderabfall, AGU).


Projekt: Go MIN(T) - Orientierungsstudium für naturwissenschaftlich Interessierte

Linus Mimietz/unsplash.com

Der Beginn eines Studiums bedeutet für viele Studierende eine erhebliche Umstellung der bisherigen Lebensumstände. Probleme am Anfang des Studiums können dazu führen, dass Studierende sich überfordert fühlen und das Studium vorzeitig abbrechen. Die Corona-Pandemie mit Online-Veranstaltungen ohne persönlichen Kontakt hat diese Situation nicht verbessert. Es stellt sich also die Frage, wie die Studieneingangsphase gestaltet werden könnte, um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abschlusses zu erhöhen.

Ein Projektteam aus den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Sektion 1 (Dr. Anja Zitt/Fachbereich Chemie, Dr. Denise Hinzke/Fachbereich Physik, Dr. Jan-Hendrik Treude/Fachbereich Mathematik und Statistik, Dr. Sascha Beneke/Fachbereich Biologie) hat sich zusammengefunden, um mögliche Szenarien hierfür zu entwickeln. Gerade bei den Naturwissenschaften scheint der Schritt von der Schule zum Studium für Studierende von den Anforderungen her nicht einfach zu sein.

Das Projekt spannt den Bogen von der Gewinnung neuer Studierender über die Hilfe bei der Auswahl des passenden naturwissenschaftlichen Faches bis hin zur Unterstützung im Studium selbst. In einer ersten Phase sollen Erfahrungen anderer Universitäten auf ihre Passung für die Universität Konstanz überprüft und parallel neue Ideen entwickelt werden. Diese Sammlung unterschiedlicher Verfahren und Vorgehensweisen soll als Basis für die Entwicklung von optionalen Modellen dienen, die im Abgleich mit den jeweiligen Fachbereichen bezüglich ihrer möglichen Umsetzbarkeit bewertet werden sollen. Im Idealfall liegt am Ende der Projektzeit ein Konzept vor, dass in der Zukunft zu einem tragfähigen Modell weiterentwickelt werden kann.


Projekt: voting.together

Element5 Digital/unsplash.com

Der Senat, die Sektionsräte und Fachbereichsräte sind wesentliche Gremien der akademischen Selbstverwaltung und inneren Verfasstheit der Universität. In ihnen sind alle Statusgruppen der Universität vertreten. Die Amtszeiten ihrer Mitglieder variieren zwischen 1 und 4 Jahren, je nach Statusgruppe und Gremium. Das bedeutet, dass Gremienwahlen jedes Jahr durchzuführen sind, mindestens für die Statusgruppe der Studierenden und Promovierenden.

Die Vorbereitung und Durchführung der Gremienwahlen ist komplex, da in vielen verschiedenen Teilschritten die ergänzende Fachexpertise verschiedener Bereiche erforderlich ist.

Das Thema Gremienwahlen hat im Jahr 2021 eine erste Reform erfahren, indem der Teilschritt „Stimmabgabe“ von einer papierbasierten Form in einem Wahllokal auf eine onlinegestützte Form umgestellt wurde. Dieser Schritt ist jedoch nur einer von einer Vielzahl vorbereitender Arbeitsschritte, von denen sich einige als sehr aufwändig und für die Hinführung zur Onlineabstimmung als nicht optimal erwiesen haben.

Daher besteht der Wunsch, den gesamten Wahlvorbereitungsprozess zu analysieren, zu optimieren und durch standardisierte Prozesse, Templates und den Einsatz eines Projektmanagementtools rechtssicher, datenschutzkonform und mit einem hohen Effizienzgewinn durchführen zu können. Die „Gremienwahlen 2023“ dienen hierfür als Reallabor.

Das Projekt wird geleitet von Maren Rühmann (Leiterin der Abteilung für Akademische und Internationale Angelegenheiten (AAIA)) und unterstützt von Sabine Mack (AAIA), Daniela Karipidis und Konstantin Dimas (beide Stabstelle Qualitätsmanagement).


Projekt: Zusammenarbeit Fachbereiche und Verwaltung

Miguel a Padrinán/unsplash.com

Sowohl im Bericht zur Evaluation der zentralen wissenschaftsunterstützenden Einrichtungen der Universität Konstanz als auch in den Arbeitsergebnissen eines Innovation Labs zum Thema Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und Verwaltung wurden „Kommunikation als Herausforderung" und „Unzufriedenheit mit Standardprozessen" als wichtige Aufgaben identifiziert. Unser Projekt soll sich diesbezüglich auf den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden in den Fachbereichen und in der Verwaltung konzentrieren. Beispielsweise kritisieren Mitarbeitende der Fachbereiche die Starrheit und den Formalismus der Verwaltung, während Mitarbeitende der Verwaltung verärgert sind, dass Fachbereiche Regularien nicht einhalten und Anträge unvollständig einreichen. Standardprozesse wie Einstellungen führen deshalb immer wieder zu Frustration auf beiden Seiten. Diese will das Projekt abbauen.

Im Rahmen des Innovation Labs stellten wir bereits erste Überlegungen an, durch welche konkrete Maßnahmen man die Zusammenarbeit verbessern könnte. Als nächsten Schritt sehen wir vor, durch Interviews mit Mitarbeitenden aus Fachbereichen und Verwaltung die konkreten Kritikpunkte und Bedarfe herauszuarbeiten. Ab Februar werden wir eine Auswahl von Themen in kurzen Arbeitszyklen durch iterative Ideenfindung und Ausprobieren von Lösungen bearbeiten. Kurze Videos über Personalprozesse sind dabei eine Möglichkeit, Informationen zeitgemäß zu vermitteln.

Das Projekt wird geleitet von Helgard Fischer, Referentin der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Sektion, und Renate Pfeifer, Leiterin der Personalabteilung.