Religiöse Minderheiten

Tagung am 16. und 17. Mai 2013 in Meersburg, Neues Schloss Meersburg

Religiöse Minderheiten erscheinen vielfach als neuartige Herausforderung für das politische und kulturelle Handeln der Gegenwart. Doch waren multireligiöse Räume auch in der Vergangenheit der Normalzustand, nicht die Ausnahme. Religiöse Durchmischung entstand über Jahrhunderte hinweg durch Migration, Mission oder als Folge von Eroberungen. Die Machtbeziehungen zwischen religiöser Mehrheit und Minderheit waren daher häufig unklar beziehungsweise prekär: Mitunter konnten die Anhänger der dominanten Religion sogar zahlenmäßig unterlegen sein.

Unter diesen Umständen fragt sich ganz grundsätzlich, was eine „religiöse Minderheit” eigentlich ist und wie sie sich in ihrer religiösen Umwelt verhält: In Bezug auf welche Einheit wird sie als Minderheit definiert? Wie konstruiert sie ihre Gruppenidentität und wie erhält sie diese aufrecht? Wie prominent sind Fragen der Identitätsstiftung, interreligiösen Interaktion und öffentlichen Präsenz? Wie werden religiöse Minderheiten behandelt und wie verhalten sie sich gegenüber der Mehrheitsreligion? Welchen Normen folgend gestalten sie ihr Miteinander und welcher politische Imperativ ergibt sich daraus?

Indem die Tagung die Positionen religiöser Minderheiten aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen – Ethnologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie – zeit- und raumübergreifend betrachtet, bietet sie neue Denkanstöße zu diesem komplexen und hochaktuellen Thema.

In Kooperation mit der Landesregierung Baden-Württemberg und dem Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration”

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Publikationen

Die Vorträge und Ergebnisse dieser Tagung wurden in dem Tagungsband „Religiöse Vielfalt und der Umgang mit Minderheiten. Vergangene und gegenwärtige Erfahrungen” zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 2014, ISBN 978-3-86764-536-2