Blut und Tinte

Medizin und Literatur beschäftigen sich mit menschlichen Leiden, Krisen und Transformationen. Beide Künste zielen darauf ab zu diagnostizieren, zu verstehen und zu heilen. Seit den 1980er Jahren bilden die "Medical Humanities" und die "Narrative Medicine" diese Verbindungslinien als Studienfach ab. Sie befassen sich methodisch, systematisch und anvendungsbezogen mit ästhetischen, physiologischen, therapeutischen und rhetorischen Aspekten in Literatur und Medizin. Im Seminar und der begleitenden Ringvorlesung nähern wir uns den emotionalen Aspekten, die im Leiden erzählt werden: Angst, Schrecken, Wut, Verzweilfung Trauer und Glück. Mit welchen Ausdrucksformen, Bildern, Geschichten werden diese Emotionen von LIteraten, Philosophen, Ethikern, Theologen und Medizinern beschrieben und gedeutet? Wie kann medizinisches Wissen von literaischem Wissen profitieren und umgekehrt?